«Folter und FSB»: Brief aus der Strafkolonie
«Du bist im Griff des Systems. Und du bist allein. Schweigen ist ein Zeichen der Zustimmung. Wenn du schweigst und über Folter Bescheid weißt, stimmst du zu. Und die Grenze ist sehr dünn: Heute foltern sie einen Terroristen und morgen dich», – schreibt Ivan Astaschin, ein «böswilliger Staatsverbrecher», der eine Flasche Benzin in das Fenster der Moskauer FSB-Abteilung geworfen und «Alles Gute zum Geburtstag, ihr Bastarde!» dabei gerufen hat. Davon wurde nicht mal die Fensterbank beschädigt, aber Astaschin wurde gefoltert und zum Geständnis gezwungen, eine terroristische Organisation gegründet zu haben.
In einem Brief an OVD-Info erklärt Astaschin, warum es für einen FSB-Häftling so schwierig ist, Folter zu melden, und was verhindert, dass sie in allen Stadien zu gemeldet werden können — von dem Polizeianhaltezentrum bis zur Gerichtsverhandlung.
Illustration (СС) Luke McKernan
Deutsch – Russisches Jahr der Menschenrechte
Das Projekt informiert deutsche Gesellschaft einschließlich des russischsprachigen Teils über die Lage in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte in Russland; und die Russen – über die Situation in diesem Bereich in Deutschland. Unter Beteiligung des russischen Menschenrechtszentrums „Memorial“ und des Forums der russischsprachigen Europäer sowie mit Unterstützung des deutschen Auswärtigen Amtes realisiert.