In Irkutsk fordert man ein faires Strafverfahren
Im Zentrum von Irkutsk fand eine Kundgebung zur Verteidigung eines Bewohners der Stadt Usolye-Sibirskoye Vladislav Marusov statt. Dieser Mann wird verdächtigt, eine Frau getötet zu haben, für die er als Fahrer gearbeitet hat.
15 Menschen versammelten sich zu einer Protestkundgebung — Verwandte und Landsleute des jungen Mannes. Irina Marusova, die Mutter von Vladislav, hatte zuvor zur Unterstützung ihres Sohnes Einzeldemos veranstaltet.
Vladislav habe bei dem Opfer Anna Malaya als Fahrer gearbeitet. In der Nacht zum 8. September nach dem Besuch von einigen Klubs bat die junge Frau, sie zum Baikalsee nach Listwjanka zu bringen. Gemäß Marusov war die Frau betrunken. Im Dorf angekommen, ist sie zum See gegangen, der Fahrer ist im Auto geblieben. Später wurde die Leiche von Anna Malaya im See entdeckt.
Die DemonstrantInnen standen mit Plakaten: «Mein Sohn Vlad Marusov ist seit 7 Monaten illegal in der Untersuchungshaftanstalt eingesperrt.» «Helft mir, Gerechtigkeit zu finden! Das Gesetz ist inaktiv! Die Korruption blüht!».
Nach Angaben von Marusova wurde ihr Sohn zuerst als Zeuge befragt und dann zum Hauptverdächtigen umqualifiziert. Sie ist sich sicher, dass das Verfahren gegen ihren Sohn auf Initiative eines Oligarchen aus Orenburg eingeleitet wurde, der mit Anna Malaya geschäftlich verbunden war. Er habe wiederholt ihren Sohn, ihre Verwandten, Freunde und sie selbst bedroht.
Nach Angaben der DemonstrantInnen haben zahlreiche Schreiben an Strafverfolgungsbehörden keine Ergebnisse gebracht, weshalb sie zur Demonstration nach Irkutsk gingen.
Illustration (CC) felibrilu
Deutsch – Russisches Jahr der Menschenrechte
Das Projekt informiert deutsche Gesellschaft einschließlich des russischsprachigen Teils über die Lage in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte in Russland; und die Russen – über die Situation in diesem Bereich in Deutschland. Unter Beteiligung des russischen Menschenrechtszentrums „Memorial“ und des Forums der russischsprachigen Europäer sowie mit Unterstützung des deutschen Auswärtigen Amtes realisiert.