EGMR hat einer Bewohnerin der Region Krasnojarsk, die die grausame Inhaftierung ihres Vaters als Kind gesehen hatte, 25.000 Euro gewährt
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat einer Bewohnerin der Region Krasnojarsk, vor der ihr Vater, ein Polizist, als Kind brutal festgenommen wurde, 25.000 Euro als Entschädigung gewährt. Das psychologische Trauma des Mädchens wurde als eine Form der Folter anerkannt.
Die Inhaftierung des Vaters des Mädchens, eines Mitarbeiters der Apsheron Kreispolizei, erfolgte 2008, als sie neun Jahre alt war. Der Mann holte die Tochter von der Schule ab, setzte sie ins Auto und wurde von einer Gruppe von FSB-Offizieren festgehalten. Nach Angaben der Antragsteller war die Haft so brutal wie möglich: Maskierte Männer warfen den Mann zu Boden und traten ihn. Er wurde gefesselt und des Marihuanahandels beschuldigt.
Das Mädchen war verängstigt und schrie, so das die Poliyisten ihr befohlen hatten, „ihren Mund zu halten und ins Auto zu steigen“. Der Vater bat aie, seine Tochter nach Hause oder zur Schule zu bringen, aber die Polyisten weigerten sich. Das Mädchen fühlte sich schlecht und rannte aus dem Auto, niemand wollte sie einholen. Anschließend wurde das Kind von Verwandten auf der Straße in einem Schockzustand gefunden.
Durch das, was sie gesehen hatte, begann das Mädchen Schwierigkeiten mit der Sprache zu haben, zitterte in Gliedmaßen, und hatte Angst vor Menschen. Die Ärzte diagnostizierten das neurologische Syndrom, die neuroseähnliche Enuresis und die Stressfixierung.
Die Familie beschwerte sich beim Staatsanwalt über die Handlungen des FSB-Teams, aber der Ermittler weigerte sich viermal, einen Fall zu eröffnen und erklärte, dass der Stress durch die „gut entwickelte Phantasie und Sensibilität“ des Mädchens verursacht wurde. Im Jahr 2009 wandte sich die Familie an EGMR. Es wird darauf hingewiesen, dass das Verfahren gegen den Vater des Kindes im selben Jahr eingestellt wurde: Es stellte sich heraus, dass der Zeuge ihn angeschwärzt hatte.
Quelle
Illustration (CC) Matthew Hale
Deutsch – Russisches Jahr der Menschenrechte
Das Projekt informiert deutsche Gesellschaft einschließlich des russischsprachigen Teils über die Lage in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte in Russland; und die Russen – über die Situation in diesem Bereich in Deutschland. Unter Beteiligung des russischen Menschenrechtszentrums „Memorial“ und des Forums der russischsprachigen Europäer sowie mit Unterstützung des deutschen Auswärtigen Amtes realisiert.